Die faszinierende Ceropegia, eine schlingende Pflanze aus der Familie der Asclepiadaceae, zieht durch ihre außergewöhnlichen Blüten und ihre einfache Pflege die Blicke vieler Pflanzenliebhaber auf sich. Dieses interessante Gewächs stammt aus den sonnenverwöhnten Regionen Südafrikas und Simbabwes und hat sich längst einen festen Platz in unseren heimischen Pflanzenkollektionen erobert.
Die Ceropegia beeindruckt nicht nur durch ihre exotische Herkunft, sondern auch durch ihre Anpassungsfähigkeit. Als mehrjährige Pflanze mit schmalen, langen Trieben, die in Töpfen bis zu einem Meter in der Länge erreichen können, wächst Ceropegia mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30-45 cm pro Jahr. Neue Triebe sprießen aus den Knollen, wodurch sich die Pflanze nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite ausbreitet.
Für Anfänger in der Pflanzenpflege ist die Ceropegia eine ideale Wahl, denn sie stellt nur bescheidene Ansprüche an ihre Umgebung. Im Sommer bevorzugt sie Temperaturen von 21 bis 23 °C am Tag und kühle Nächte bei 10 bis 15 °C. Trotz dieser Vorliebe kann sie hohe Temperaturen gut verkraften. Ein wichtiger Punkt ist, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch sein sollte – 40 bis 50 % sind ideal –, denn die Ceropegia fühlt sich auch in trockener Luft wohl.
Ein weiteres Pflegekriterium ist die Beleuchtung. Ceropegia liebt helles, aber indirektes Licht und sollte vor den heißen Mittagsstrahlen geschützt werden. Ein Fenster nach Osten oder Westen ist hierfür perfekt geeignet. Der Boden sollte gut durchlässig sein; falls er zu dicht ist, können Sand oder Perlit beigemischt werden. Ein selbst zusammengestelltes Substrat könnte aus drei Teilen Lauberde, zwei Teilen Grasboden, zwei Teilen Humus und einem Teil Sand bestehen. Wichtig ist auf jeden Fall eine gute Drainage, und der Topf sollte unbedingt ein Loch im Boden haben, um Staunässe zu vermeiden.
Beim Gießen ist Zurückhaltung gefragt: In den Sommermonaten reicht es, die Ceropegia alle zwei Wochen zu gießen, sofern es nicht ungewöhnlich heiß und trocken ist. Im Winter reduziert sich der Wasserbedarf auf einmal alle 20 bis 30 Tage. Hierbei sollte der Boden zwischen den Wassergaben oberflächlich antrocknen und unbedingt darauf geachtet werden, dass die Blätter nicht schlaff werden. Während der Wachstumsphase kann einmal im Monat ein Spezialdünger für Sukkulenten verabreicht werden, welcher auf die Hälfte der Konzentration verdünnt wird.
Die Vermehrung der Ceropegia gelingt am besten durch Stecklinge: Apikale Stecklinge von 8-10 cm Länge, die mehrere Knospen tragen, eignen sich ideal. Für die Bewurzelung in Substrat sollte der untere Teil des Stecklings von Blättern befreit und bei 20 °C gehalten werden. Alternativ lassen sich Luftwurzeln entwickeln, indem man die Ranken spiralförmig auf den Boden legt. Berühren die Knoten der Ranken den Boden, entwickeln sich dort Wurzeln und Knollen. Eine weitere Möglichkeit bietet die Aussaat von Samen im Frühjahr, die auf ein Gemisch aus leichter Erde oder Torf mit Sand gestreut und mit einer Glas- oder Folienabdeckung geschützt werden. Die Jungpflanzen können anschließend pikiert werden.
In der Ceropegia-Saison, im Sommer, entfalten sich die ungewöhnlichen Blüten dieser Pflanze – etwa 1 cm große, grünlich-rosa Laternen, die in den Blattachseln erscheinen. Ein Umsetzen der Pflanze ist nur alle drei bis vier Jahre notwendig, im Frühling, und sollte behutsam erfolgen, um die empfindlichen Triebe nicht zu beschädigen. Dabei sollten die Wurzeln nur leicht vom alten Substrat befreit werden.
Doch auch in einem robusten und pflegeleichten Gewächs wie der Ceropegia können sich Schädlinge wie Wollläuse, Spinnmilben oder Blattläuse einnisten. Probleme könnten ebenso durch unzureichende Lichtverhältnisse entstehen: Fehlt Licht, neigen die Stängel zu einer übermäßigen Streckung, und die Blätter verlieren ihre charakteristische Marmorierung. Umgekehrt verfärben sich die Blätter bei zu starkem Licht rot-violett, schrumpfen und die Internodien verkürzen sich. Ein weiteres Risiko besteht bei übermäßigem Gießen: In diesem Fall können Wurzeln und Stängel faulen, und die alternden Blätter fallen vorzeitig ab.
Zusammengefasst ist die Ceropegia eine sowohl charmante als auch unkomplizierte Pflanze, die mit wenig Aufwand in Form gehalten werden kann. Einzigartig in ihrer Erscheinung und einfach in der Pflege, ist sie eine Bereicherung für jeden Pflanzenliebhaber – vom Anfänger bis zum erfahrenen Botaniker.