Der Anigozanthos, allgemein bekannt als Kängurupfote, ist eine wahrhaft außergewöhnliche Pflanze, die sich durch ihre einzigartig geformten Blüten auszeichnet. Diese krautige Pflanze stammt aus der Familie der Haemodoraceae und ist ursprünglich im südwestlichen Australien beheimatet, wo sie in freier Wildbahn gedeiht. Auf Pflanzenliebhaber wartet jedoch eine interessante Herausforderung, denn die Kängurupfote gilt als anspruchsvoll zu kultivieren und erfordert erfahrene Hände.
Herkunft und Sortenvielfalt
Der Anigozanthos umfasst 11 Arten, von denen drei hauptsächliche Arten zur Zucht von rund 30 dekorativen Hybriden verwendet werden: Anigozanthos flavidus (die gelbliche Variante), Anigozanthos manglesii und Anigozanthos rufus. Diese Arten variieren in Farbe und Größe der Blüten, was sie zu einem reizvollen Mittelpunkt für Gärten und Innenraumbegrünungen macht.
Wachstumsbedingungen und Pflege
Die Pflege der Kängurupfote erfordert genaue Aufmerksamkeit hinsichtlich Temperatur, Licht und Bewässerung. Bei richtiger Pflege kann die Pflanze im Haus bis zu 0,5 Meter hoch werden, während sie in der freien Natur Höhen von bis zu 2 Metern erreichen kann. Die Wachstumsrate ist mäßig, was Geduld und kontinuierliche Zuwendung erforderlich macht.
Temperaturanforderungen
Während der Sommermonate bevorzugt die Kängurupfote hohe Temperaturen zwischen 25-28 °C. Im Winter hingegen sollte sie kühler bei etwa 10-15 °C gehalten werden, jedoch niemals unter 10 °C, um die Pflanze vor Schäden zu schützen. Kurzfristige Frostphasen kann der Anigozanthos bis zu -5 °C tolerieren, aber das sollte eher vermieden werden.
Lichtbedarf
Licht spielt eine Schlüsselrolle im Wachstum der Kängurupfote. Die Pflanze benötigt helles Licht, um optimal zu gedeihen. Während besonders heißer Tage im Sommer ist es jedoch ratsam, sie etwas zu beschatten, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Zusätzlich kann in den dunkleren Wintermonaten künstliches Licht notwendig sein, um der Pflanze genügend Energie zuzuführen.
Bewässerung und Luftfeuchtigkeit
Die Bewässerung sollte großzügig erfolgen, idealerweise mit warmem Wasser über die Unterseite der Pflanze. Achten Sie darauf, dass kein Wasser an der Basis der Blätter stehen bleibt, da dies zu Fäulnis führen kann. Ein Austrocknen des Substrats sollte vermieden werden, ebenso wie eine Überfeuchtung. In trockenen Umgebungen hilft gelegentliches Besprühen der Blätter, wobei die Blüten trocken bleiben sollten. Im Winter kann die Bewässerung reduziert werden, ohne dass das Substrat vollständig austrocknet.
Bodensubstrat und Düngung
Ein lockeres Substrat aus gleichen Teilen Lauberde, Torf, Humus und Sand eignet sich am besten für die Kängurupfote. Der Zusatz von Rindenstücken kann die Struktur weiter verbessern. Die Düngung erfolgt etwa alle drei Wochen mit einer um die Hälfte verdünnten Lösung des empfohlenen Düngers. In den Ruhephasen im Herbst und Winter sollte die Düngung ausgesetzt werden.
Vermehrung und Umtopfen
Der Anigozanthos kann entweder durch Samen oder Teilung der Rhizome vermehrt werden. Die Aussaat erfolgt in einer Mischung aus Torf und Sand und erfordert eine Temperatur von etwa 22 °C für die Keimung. Die Teilung der kräftigen Rhizome erfolgt im Frühling oder Herbst nach der Blüte. Schneiden Sie die Rhizome und behandeln Sie die Schnittstellen mit Kohlepulver, um die Vermehrung zu fördern.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge wie Spinnmilben und Wollläuse können die Kängurupfote befallen, weshalb regelmäßige Kontrollen unerlässlich sind. Gelbe und fallende Blätter können auf Fäulnis aufgrund von Überwässerung hindeuten. Eine fehlende Blüte kann auf unzureichendes Licht oder eine zu warme Überwinterung hinweisen.
Nutzwert und Anwendungen
Neben ihrer bemerkenswerten Schönheit hat die Kängurupfote auch praktische Anwendungen. In Australien, Japan und den USA wird sie häufig für Schnittblumen verwendet, da ihre Blütenstiele lange frisch im Wasser bleiben. Darüber hinaus findet der Blütenextrakt Verwendung in kosmetischen Produkten für Haut- und Haarpflege.