Hauswurz, oder botanisch bekannt als Sempervivum, ist eine sukkulente Pflanze aus der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Ursprünglich stammt diese Pflanze aus den Regionen Europas, des Kaukasus und Südostasiens. Ihre außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit macht sie zu einer idealen Wahl für jeden Gartenliebhaber oder Zimmerpflanzenfreund. In diesem Artikel erklären wir, wie man die Hauswurz erfolgreich kultiviert und welche Pflege sie benötigt, um prächtig zu gedeihen.
Pflanzengröße und Wachstum
Die Rosetten der Hauswurz können je nach Art einen Durchmesser von bis zu 18 cm erreichen. Diese langsam wachsende Pflanze bildet in einem Jahr mehrere neue Blätter sowie neue kleine Rosetten. Man kann sich viele Jahre an ihrer Erscheinung erfreuen, auch wenn die Blattrosette nach der Blüte bei einigen Arten abstirbt. Die fortwährende Vermehrung neuer Rosetten sorgt dafür, dass die Pflanze Bestand hat.
Optimale Temperaturen für Hauswurz
Hauswurz bevorzugt in den Sommermonaten normale Raumtemperaturen, die bis zu 27 °C erreichen können. Im Winter ist jedoch eine kühlere Umgebung mit Temperaturen zwischen 12-15 °C wünschenswert. Kurzfristige Temperatureinbrüche bis +5 °C können toleriert werden, jedoch sollte frostige Luft vermieden werden, da die Blätter empfindlich reagieren.
Lichtverhältnisse und Standort
Für ein optimales Wachstum benötigt Hauswurz viel Sonnenlicht. Während des Winters eignen sich Fenster mit südlicher und südöstlicher Ausrichtung. Im Sommer hingegen ist es ratsam, die Pflanze leicht zu beschatten, um Sonnenbrand zu vermeiden.
Bodenbeschaffenheit
Ein gut durchlässiges Substrat ist entscheidend für das Gedeihen von Sempervivum. Fertige Kakteenerde eignet sich hervorragend, sollte jedoch zur Hälfte mit Sand gemischt werden, um eine ideale Struktur zu gewährleisten. Für eine eigenhändig hergestellte Mischung verwendet man gleiche Teile aus Rasen- und Lauberde sowie Sand. Um die Drainage weiter zu verbessern, kann man am Boden des Topfes eine Sandschicht von einem Zentimeter auffüllen.
Bewässerung und Nährstoffe
Zwischen den einzelnen Bewässerungen sollte das obere Erdreich gut abtrocknen, was im Sommer normalerweise bis zu einer Tiefe von 2,5-5 cm erfolgt. Es ist wichtig, überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer zu entfernen, da stehende Feuchtigkeit zu Wurzelfäule führen kann. Ab dem Frühjahr sollte monatlich mit einem halbierten Flüssigdünger gedüngt werden. Zu viele Nährstoffe können jedoch das zarte Wurzelsystem schädigen.
Vermehrung der Hauswurz
Hauswurz lässt sich einfach über die Abtrennung von Tochterrosetten vermehren, die leicht in der Erde wurzeln. Eine Vermehrung durch Samen ist ebenfalls möglich, wobei die Samen im Februar in einer Mischung aus Lauberde und Sand gesät werden. Die Keimung erfolgt recht zügig innerhalb von 2-6 Wochen.
Blütezeit und Umtopfen
Während des Sommers erfreut Sempervivum mit Blüten in Gelb, Rosa, Weiß, Lila oder Rot, die 2-3 Wochen blühen. Die Pflanze wird im Frühling umgetopft, wenn der Topf zu klein wird und die Wurzeln sichtbar sind.
Zur Vorbeugung von Schädlingsbefall kann es hilfreich sein, die Pflanze mit einer Seifenlösung zu besprühen. Diese wird aus 2 EL Seife auf 1 Liter Wasser hergestellt, wobei gern etwas geriebener Knoblauch oder scharfe Sauce hinzugefügt werden kann. Diese Anwendung sollte alle zwei Wochen wiederholt werden.
Probleme und Schwierigkeiten
Die Basis der Rosette kann bei übermäßiger Bewässerung faulen. Zwar wird die Hauswurz selten von Schädlingen befallen, aber gelegentlich können Spinnmilben, Schmierläuse oder Blattläuse auftreten. Gelbe oder braune Flecken auf den Blättern können auf Pilzerkrankungen hinweisen. Beginnt die Mitte der Rosette zu faulen, sollte die Bewässerung angepasst werden, und gesunde Pflanzenabschnitte können zur Vermehrung genutzt werden.
Mit den richtigen Pflegemaßnahmen ist die Hauswurz eine pflegeleichte und dankbare Pflanze, die sowohl im Garten als auch drinnen in Töpfen gedeihen kann. Ihre Schönheit und Anpassungsfähigkeit machen sie zu einem idealen Begleiter sowohl für Anfänger als auch erfahrene Gärtner.