Der Platycerium, auch bekannt als Geweihfarn, gehört zur Familie der Polypodiaceae und stammt aus Regionen wie Australien, Südindien und Afrika. Dieses einzigartige und auffällige Farn beeindruckt nicht nur durch seine Form, die an ein Hirschgeweih erinnert, sondern auch durch seine pflegeleichten Eigenschaften. In dieser detaillierten Anleitung erfahren Sie alles, was Sie über die Pflege und Kultivierung des Platycerium wissen müssen.
Herkunft und Lebensform
Der Platycerium wächst primär in tropischen Wäldern, wo er als Epiphyt auf Baumstämmen gedeiht. Als immergrüner und ausdauernder Farn erreicht er eine Wuchshöhe von bis zu 25 cm, wobei seine Blätter eine Länge von 50 bis 60 cm erreichen können. Der Geweihfarn wächst gemächlich und bildet jährlich nur zwei bis drei neue Blätter aus.
Optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Der Geweihfarn bevorzugt warme Temperaturen zwischen 22 und 28°C im Sommer und etwas kühlere Temperaturen zwischen 15 und 20°C im Winter. Eine Mindesttemperatur von 18°C sollte jedoch nicht unterschritten werden, um das Wohlbefinden des Pflanzen zu gewährleisten. Hohe Luftfeuchtigkeit ist essentiell für den Platycerium – idealerweise sollte diese nicht unter 60% fallen. Dazu eignet sich das Aufstellen des Topfes auf feuchtem Blähton oder Torf, oder das tägliche, sanfte Besprühen mit weichem Wasser.
Lichtbedingungen und Standortwahl
Der Platycerium gedeiht am besten in hellem, indirektem Licht oder im Halbschatten. Ein Fenster in östlicher Ausrichtung ist ideal, da es genügend Licht bietet ohne die Pflanze direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Obwohl der Farn auch unter künstlichem Licht gut gedeihen kann, kann zu starke Beschattung das Wachstum verlangsamen.
Substrat und Bodenanforderungen
Für den Geweihfarn eignet sich eine lockere und gut durchlässige Erdmischung, wie sie in Geschäften für Farne erhältlich ist. Eine selbstgemachte Mischung aus gleichen Teilen Torf, Lauberde und Sand, angereichert mit etwas Torfmoos, Holzkohle und gelegentlich Kiefernrinde, stellt eine ideale Bodenzusammensetzung dar. Ein guter Wasserabfluss ist entscheidend, weshalb eine Drainageschicht von 1-2 cm empfohlen wird.
Wässung und Düngung
Der Platycerium benötigt regelmäßige, aber nicht übermäßige Wassergaben. Es ist ratsam, die Pflanze zu gießen, sobald die oberste Erdschicht trocken ist. Die Bewässerung erfolgt idealerweise, indem der Topf für etwa 15 Minuten ins Wasser getaucht und dann gut abtropfen gelassen wird. Während der Wachstumsphase im Sommer sollte der Farn wöchentlich und im Winter alle zehn Tage gegossen werden. Bei der Düngung reicht es, einmal im Monat einen Flüssigdünger in halber Konzentration anzuwenden.
Vermehrung des Platyceriums
Die Vermehrung des Geweihfarns erfolgt hauptsächlich durch seitliche Ableger mit eigenen Wurzeln. Eine Vermehrung über Sporen ist kompliziert und wird selten durchgeführt. Dazu werden die Sporen gesammelt, getrocknet und auf nasses Torfmoos ausgesät, das in einer geschlossenen Umgebung bei geringer Lichtintensität keimen darf.
Hinweise zur Pflanzung und Umtopfung
Da das Wurzelsystem des Platyceriums relativ klein ist, sollte die Pflanze nur alle zwei bis drei Jahre, am besten am Ende des Winters oder Anfang des Frühlings, umgetopft werden. Dabei ist darauf zu achten, die Wurzeln nicht zu sehr zu stören. Breite, flache Töpfe sind optimal. Der Geweihfarn eignet sich auch hervorragend für eine Kultivierung auf Rindenstücken, wobei die Wurzeln mit feuchtem Sphagnum umwickelt werden.
Häufige Pflegefehler und Schädlinge
Platycerien sind anfällig für Schädlinge wie Schildläuse, Thripse, Blattläuse und Spinnmilben. Eine zu geringe Topfgröße kann das Wachstum der Pflanze beeinträchtigen. In zu trockener Umgebung oder bei unzureichender Bewässerung können Blätter braune Flecken entwickeln oder vollständig vertrocknen. Überbelichtung hingegen kann zu blassen und schlaffen Blättern führen.
Besondere Pflegetipps
Im Sommer ist es vorteilhaft, den Geweihfarn im schattigen Außenbereich aufzustellen, wo er die frische Luft genießen kann. Hängende Pflanzgefäße eignen sich hierfür besonders gut. Die Blätter sollten niemals abgewischt werden, um die feinen Schuppen auf ihrer Oberfläche nicht zu beschädigen. Auch sollten die sterilen, trockenen Blätter an der Basis der Pflanze nicht entfernt werden, da sie für die Feuchtigkeitsregulierung eine wichtige Rolle spielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Platycerium eine faszinierende und pflegeleichte Zimmerpflanze ist, die mit der richtigen Pflege jedes Zuhause bereichern kann. Seine exotische Erscheinung und die überschaubaren Pflegeanforderungen machen ihn zu einer hervorragenden Wahl, selbst für Pflanzenanfänger.