Die Lapageria, auch bekannt als Liebeslilie oder chilenische Wachslilie, ist eine faszinierende, kletternde Staudenpflanze aus den Wäldern Chiles. Diese exotische Pflanze gehört zur Familie der Philesiaceae und besticht durch ihre eindrucksvollen Blüten. In ihrer natürlichen Umgebung kann die Lapageria bis zu 3 Meter oder mehr in die Höhe wachsen, was sie zu einer beeindruckenden Erscheinung macht.
Standort- und Lichtanforderungen
Die Lapageria bevorzugt helles, diffuses Licht und gedeiht am besten an einem westlichen oder östlichen Fenster. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da sie die Blätter verbrennen kann. Ein Standort im Halbschatten ist ideal. Dadurch simuliert man die Bedingungen ihrer natürlichen Umgebung, in der sie von hohen Bäumen geschützt im Unterholz wächst.
Boden- und Substratanforderungen
Ein lockerer und sehr fruchtbarer Boden ist entscheidend für das Wachstum der Lapageria. Der pH-Wert sollte etwa 5,5 betragen. Ein gängiges Substratrezept besteht aus einem Teil Gartenboden, einem Teil grobem Sand oder Perlit und einem Teil feuchtem Torf oder Humus. Eine gute Drainage und ein Topf mit einem Abflussloch sind unbedingt erforderlich, um Staunässe zu vermeiden.
Bewässerung und Luftfeuchtigkeit
In den Sommermonaten sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden. Ein reichliches Gießen alle vier Tage ist optimal. Im Herbst reduziert man die Bewässerung schrittweise. Die Lapageria benötigt eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 % und sollte mindestens einmal pro Woche besprüht werden, um ihre tropische Herkunft zu simulieren.
Temperaturbedingungen
Im Sommer fühlt sich die Lapageria bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius am wohlsten. Im Winter sollte die Pflanze bei etwa +6 bis +8 Grad gehalten werden. Sie verträgt keine kalten Zugluft und mag es lieber in gemäßigten Klimazonen.
Düngen und Nährstoffversorgung
Während der Wachstums- und Blütezeit ist es wichtig, die Lapageria alle 2-3 Wochen mit einem kalium- und phosphorreichen Dünger zu versorgen. Der Stickstoffgehalt sollte niedriger sein, um ein optimales Blühverhalten zu fördern. Nach der Blüte wird das Düngen eingestellt, da die Pflanze in eine Ruhephase übergeht.
Vermehrung der Lapageria
Die Vermehrung ist am erfolgreichsten im Sommer durch Stecklinge und Absenker. Es werden junge, halbreife Triebe mit sechs Blättern verwendet, wobei jedes zweite Blatt halbiert wird. Der Steckling wird in ein Mischsubstrat aus feuchtem Sand und Torf gesetzt und bis zu 2,5 cm tief eingegraben. Für Absenker wird ein Trieb spiralartig auf den Boden gelegt und mit Draht fixiert. Nach 4-6 Monaten erscheinen in den Blattscheiden Wurzeln. Die Triebabsenkung kann 4-8 Monate nach der Wurzelbildung von der Mutterpflanze getrennt werden.
Blüte und Pflege während der Blütezeit
Lapageria blüht hauptsächlich von August bis Dezember. Die großen, herabhängenden Blüten ähneln Lilien und sind in Rot-, Rosa-, oder Weißtönen zu finden, manchmal auch mit weißen Flecken. Verwelkte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, um Platz für neue Knospen zu schaffen.
Regelmäßige Umtopfmaßnahmen
Jeden Frühling ist es ratsam, die Lapageria umzutopfen, um ihrem kräftigen Wurzelsystem gerecht zu werden. Dabei sollte behutsam vorgegangen werden, da die Pflanze sehr empfindlich auf Wurzelverletzungen reagiert. Ein größerer Topf unterstützt das gesunde Wachstum der Liane.
Jede Lapageria benötigt eine Stütze, um sich daran hochwinden zu können. Junge Triebe können im Frühjahr zurückgeschnitten werden, um die Verzweigung zu fördern. Achten Sie auf mögliche Schädlinge wie Spinnmilben, Blattläuse und Schmierläuse, die vor allem bei trockener Luft auftreten können.
Zusammenfassend ist die Lapageria eine anspruchsvolle, aber äußerst lohnenswerte Pflanze für erfahrene Gärtner. Mit der richtigen Pflege kann sie das Highlight einer jeden Sammlung werden und ihre exotischen, prachtvollen Blüten zur Schau stellen. Wenn Sie bereit sind, dieser Schönheit die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, wird sie Ihnen mit ihrer unvergesslichen Blütenpracht danken.