Die Nerine, eine eindrucksvolle Pflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse, hat ihren Ursprung in Südafrika. Diese mehrjährige Pflanze ist bekannt für ihre zarten oder leuchtend rosa trichterförmigen Blüten, die in doldenförmigen Blütenständen erscheinen. Mit einer Höhe von bis zu 60 cm und einer hohen Wachstumsgeschwindigkeit, zieht die Nerine nicht nur aufgrund ihres Aussehens, sondern auch dank ihrer herausfordernden Kultivierung die Aufmerksamkeit von Pflanzenliebhabern auf sich.
Diese Pflanze ist aufgrund ihrer Pflegeanforderungen für Gärtner mit ein wenig Erfahrung geeignet. Sie benötigt ein gut beleuchtetes Plätzchen mit heller und ein wenig direkter Sonne, idealerweise an einem Südwest-, Ost- oder Westfenster. Am besten wächst sie, wenn sie morgens Sonnenlicht erhält. Ohne ausreichend Licht kann die Nerine ihre volle Blütenpracht nicht entfalten.
Die Bodenauswahl ist entscheidend für das Wachstum der Nerine. Sie bevorzugt einen sehr lockeren Boden mit geringem Stickstoffgehalt, um eine bessere Blüte zu gewährleisten. Eine ideale Mischung könnte aus einem Teil Gartenboden, einem Teil grobem Sand oder Perlit, einem Teil feuchtem Torf oder Humus (Lauberde) sowie etwas Kalk bestehen. Ein guter Wasserabzug und ein Topf mit Loch sind zwingend erforderlich, um Staunässe zu vermeiden.
Während der Blüte- und Wachstumsperiode sollte der Boden mäßig feucht gehalten und alle vier Tage gegossen werden. Nach der Blütezeit wird die Bewässerung auf einmal pro Woche reduziert. Im Winter, wenn sich die Pflanze in einer Ruhephase befindet, sollte sie gar nicht gegossen werden, um ein Faulen der Zwiebeln zu vermeiden. Pflanzen, die weiterwachsen, sollten sparsam gegossen werden.
Die Düngung erfolgt während der Vegetationsperiode alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger, der einen höheren Anteil an Phosphor und Kalium enthält. Diese Phase erstreckt sich vom Frühling bis zum Herbst. Nach der Blüte und während des Winters wird keine Düngung empfohlen.
Die Vermehrung der Nerine erfolgt durch die Trennung von Tochterzwiebeln, die sich um die Mutterpflanze herum bilden. Diese werden entweder Ende des Sommers oder im Frühling in kleinen Töpfen gepflanzt. Die Zwiebeln sollten auf einer Linie mit dem Hals, etwa 1-2 cm tiefer als die Bodenoberfläche, eingepflanzt werden. Die Pflanzen beginnen nach 2-3 Jahren zu blühen. Eine Vermehrung ist auch über frische Samen möglich, die in einer Mischung aus Torf und Sand bei einer Temperatur von 22-24 °C ausgesät werden. Während dieser Zeit erfolgt eine Bewässerung alle 2-3 Wochen.
Wichtig zu beachten ist, dass die Nerine eine Ruhephase einlegt. Es gibt zwei unterschiedliche Gruppen von Nervinen mit verschiedenen Ruhezeiten. Eine Gruppe, die von Noreen Bowden abstammt, tritt nach der Herbstblüte in die Ruhephase ein, wenn die Blätter für den Winter abfallen. Die Bewässerung sollte eingestellt werden, und die Zwiebeln sollten im Schatten bei Temperaturen von 10-12 °C im Februar bis Anfang April gehalten werden. Im Sommer vergilben die Blätter dieser Gruppe, aber die Blütenstände entwickeln sich, und die Blüte erfolgt im Herbst. Die zweite Gruppe von Nerinen befindet sich im Sommer in einer Ruhephase und blüht ebenfalls im Herbst.
Schwierigkeiten bei der Pflege der Nerine können durch das Auftreten von Schmierläusen und Thripsen entstehen. Ein weiteres Risiko ist das Faulen der Zwiebeln aufgrund übermäßiger Bewässerung, besonders bei neu eingepflanzten Pflanzen. Gelbe Blätter können ein Indikator für unzureichende Luftfeuchtigkeit sein. Zudem sind alle Teile der Nerine giftig und können bei Verzehr Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Zwar sind diese Symptome nicht lebensbedrohlich, dennoch ist Vorsicht geboten.
Die Nerine kann auch im Garten, vorzugsweise im Sommer, gepflanzt werden. Sie gedeiht am besten in einer warmen Umgebung und kann in den warmen Monaten nach draußen gebracht werden. Die Pflege dieser Pflanze erfordert zwar etwas Erfahrung, aber der Anblick ihrer wunderschönen Blüten im Herbst belohnt die Mühe in vielerlei Hinsicht.