Soleirolia: Kultivierung und Pflege der vielseitigen Pflanze

Soleirolia, oft als „Kleine Tränen“ bekannt, ist eine attraktive, schnell wachsende Pflanze aus der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Ursprünglich aus den sonnigen Regionen Korsika, Mallorca und Sardinien stammend, ist Soleirolia eine pflegeleichte, ampelartige Pflanze. Sie bildet eine dichte Matte mit einer Höhe von 5 bis 10 cm und ist ideal für die Nutzung als Bodendecker.

Diese Pflanze zeichnet sich durch ihr schnelles Wachstum und ihre lange Lebensdauer aus, obwohl sie periodische Erneuerungen benötigt, um ihre dekorative Erscheinung zu bewahren. Dies ist besonders in Umgebungen mit geringer Luftfeuchtigkeit wichtig.

Optimale Bedingungen für Soleirolia

Für ein gesundes Wachstum benötigt Soleirolia Temperaturen von bis zu 21 °C im Sommer und Winter. In der Nacht kann die Temperatur auf 1 bis 2 °C fallen. Bei zu hohen Temperaturen neigt die Pflanze dazu, sich zu strecken und krank zu werden. Daher ist es wichtig, stabile Temperaturverhältnisse zu bewahren.

Soleirolia benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Es wird empfohlen, die Pflanze täglich mit weichem Wasser zu besprühen – jedoch nicht bei direkter Sonneneinstrahlung. Da diese Pflanze helles, diffuses Licht oder Halbschatten bevorzugt, sollte ein Übermaß an Licht vermieden werden, da dies zu lila verfärbten und eingerollten Blättern führen kann.

Pflegeanweisungen für Soleirolia

Für eine üppige Entwicklung ist ein humusreiches Substrat erforderlich. Ein selbstgemischtes Substrat sollte aus einem Teil Gewächshauserde und einem Teil Torf bestehen. Eine gute Drainage ist unerlässlich, wobei immer ein Topf mit einem Abflussloch verwendet werden sollte.

Während der Wachstumsperiode muss Soleirolia mindestens alle 2-3 Tage gewässert werden, im Winter genügt eine wöchentliche Bewässerung. Der Boden sollte stets feucht gehalten werden; bei unzureichender Bewässerung verlieren die Blätter ihren Turgor, regenerieren sich jedoch nach ausreichendem Gießen. Eine systematische Austrocknung kann jedoch den Tod der Pflanze verursachen.

In der Wachstumsperiode ist eine Düngergabe alle 15-20 Tage mit flüssigem organischen Dünger empfehlenswert. Mineraldünger sollten in verdünnter Form verabreicht werden.

Vermehrung und Umtopfen

Soleirolia lässt sich einfach durch Teilung der überwucherten Pflanzen vermehren, wobei Pflanzenteile mit einem kleinen Erdklumpen eingepflanzt werden. Ebenfalls ist eine Vermehrung durch Schichten möglich: Neben der Hauptpflanze werden kleine Töpfe mit Erde platziert, in die Triebe fixiert werden, die schnell Wurzeln bilden. Eine Vermehrung ist auch mit Stecklingen möglich, die in gekochtem Wasser innerhalb von zwei Wochen Wurzeln bilden.

Die Pflanze sollte selten umgetopft werden, meist wenn sie stark gewachsen ist und sich in der Mitte „Kahlstellen“ bilden. Der Umpflanzprozess wird oft mit der Teilung der Pflanze kombiniert. Es wird empfohlen, flache, breite Töpfe zu nutzen, um dem Wachstum in die Breite gerecht zu werden.

Soleirolia blüht selten und ihre kleinen weißen Blüten gelten als unauffällig. Zu den Pflegebesonderheiten gehört die Vorliebe für hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb sie gut in Terrarien und Flaschengärten gedeiht. Ihre Triebe erfordern regelmäßigere Beschneidungen und können als Bodendecker für größere Bäume und Sträucher dienen.

Zu den möglichen Pflegekomplikationen gehören braun werdende Stängel bei übermäßiger Bewässerung kombiniert mit wenig Licht, gestreckte Triebe bei Lichtmangel und erhöhte Abstände zwischen den Knoten. Bei zu trockenem Klima trocknen die Triebspitzen aus. In trockener Erde können die Blätter welk werden. Soleirolia kann zudem von Spinnmilben befallen werden.

Zusammenfassend ist Soleirolia eine attraktive, pflegeleichte Pflanze, die bei richtiger Pflege und den richtigen Anbaubedingungen ein beeindruckendes dekoratives Element in jedem Garten oder Heim darstellen kann. Ihre Anpassungsfähigkeit und dekorative Natur machen sie zu einer beliebten Wahl für viele Pflanzenliebhaber weltweit.

 

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