Brachychiton, eine faszinierende Pflanze aus der Familie der Sterculiaceae, ist bekannt für ihren charakteristischen „Flaschenstamm“ (Caudex). Ursprünglich aus den wärmeren Regionen Australiens stammend, ist diese Pflanze nicht nur optisch ansprechend, sondern auch relativ einfach zu kultivieren. Mit ihrem unverwechselbaren, skulpturalen Erscheinungsbild zieht sie schnell die Blicke auf sich und bereichert jede Indoor-Pflanzensammlung.
Eigenschaften und Lebensbedingungen
Die Brachychiton wächst in Innenräumen normalerweise bis zu einer Höhe von etwa 0,5 Metern, kann jedoch in ihrer natürlichen Umgebung bis zu 6 Meter hoch werden. Sie entwickelt ihren einzigartigen Flaschenstamm im Laufe von etwa acht Jahren. Die Pflanze hat eine lange Lebensdauer, breitet sich aber nur langsam aus. Im Sommer bevorzugt sie Temperaturen von bis zu 35 °C und sollte während ihrer Ruheperiode im Winter nicht unter 10 °C gehalten werden. Eine moderate Luftfeuchtigkeit ist ausreichend, und sie gedeiht sowohl bei hellem Sonnenlicht als auch bei leichter Beschattung, wobei ein Südfenster der ideale Standort wäre.
Boden und Bewässerung
Für das Substrat sollte handelsübliche Erde für Sukkulenten verwendet werden, angereichert mit etwas Sand. Eine selbstgemachte Mischung könnte folgendermaßen aussehen: drei Teile grober Sand oder Perlite, zwei Teile Gartenerde, zwei Teile Humus, ein Teil Holzkohle und Knochenmehl, sowie etwas Kalk oder Eierschalen. Ein guter Wasserabzug ist unerlässlich, und der ideale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 6,5.
Was die Bewässerung betrifft, sollte die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben im Sommer austrocknen. In dieser Zeit wird die Pflanze alle 10-15 Tage gegossen. Im November und Februar reicht meist eine monatliche Wassergabe, während im Dezember und Januar kaum Wasser benötigt wird.
Düngung und Vermehrung
Junge Brachychitons profitieren von einem phosphorreichen Dünger, der die Entwicklung eines gesunden Wurzelsystems fördert. Erwachsene Pflanzen sollten im Sommer 2-3 Mal mit einem komplexen flüssigen Dünger gedüngt werden, zusätzlich zu einem Kakteendünger. Für die Vermehrung eignen sich am besten vorab 24 Stunden lang eingeweichte Samen, die in einer Mischung aus Torf, Perlite und Sand ausgesät werden. Sie keimen bei hohen Temperaturen und oft nicht im Licht in 1-3 Wochen. Auch Stecklinge können zur Vermehrung verwendet werden, indem etwa 12 cm lange Stecklinge in einem lockeren Substrat aus Sand, Moos und Perlite mit Fungizidzusatz bewurzelt werden.
Pflege und Wachstum
Der Brachychiton blüht extrem selten in Innenräumen, und die kleinen gelben Blüten erscheinen, wenn überhaupt, im Hochsommer. Junge Pflanzen sollten jedes Jahr im Frühling umgepflanzt werden, ältere alle 3-4 Jahre. Dabei ist darauf zu achten, dass sie wieder in die gleiche oder eine leicht höhere Tiefe gepflanzt werden. Aufgrund des massiven oberen Pflanzenteils ist ein schwerer Pflanzentopf notwendig, um Stabilität zu gewährleisten.
Besondere Pflegehinweise
Im Winter benötigt der Brachychiton eine Ruhephase. Die Pflanze eignet sich hervorragend für Bonsai-Kreationen und kann bei zu starkem Wachstum im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Einige Schwierigkeiten können auftreten, wenn sie von Spinnmilben, Schmierläusen oder Weißen Fliegen befallen wird. Zu viel Wasser kann Wurzelfäule verursachen, während Lichtmangel das Wachstum verlangsamt, zu verlängerten Trieben führt und die Blätter blass werden lässt. Junge Pflanzen sind empfindlich gegenüber übermäßiger Sonneneinstrahlung, die Verbrennungen auf den Blättern verursachen kann.
Eine weitere Vorsichtsmaßnahme betrifft die Toxizität der Pflanze. Der Saft, der beim Beschneiden freigesetzt wird, kann die Haut reizen und sollte nicht in Kontakt mit den Augen kommen.
Brachychiton ist eine wunderbare Wahl für jeden Pflanzenliebhaber, der ein einzigartiges und langlebiges Gewächs sucht. Mit der richtigen Pflege kann diese australische Schönheit viele Jahre Freude bereiten und wird sicherlich ein Highlight in jeder Pflanzensammlung sein.